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"FREUNDSCHAFT" - EIN FILM VON RUPERT HENNING

Erwin Steinhauer und Rupert Henning in "Freundschaft" - ein Film von Rupert Henning
Erwin Steinhauer, Rupert Henning
© Dor Film / Petro Domenigg

Der Onkel Peppi war rotes Urgestein: Schutzbündler, Februarkämpfer, Widerständler, Gewerkschaftler. Er hatte ein langes, bewegtes Leben. Man könnte sagen, er war die personifizierte sozialistische Legende. Aber auch Legenden leben nicht ewig. Die meisten seiner alten Genossen sind schon vor dem Peppi gegangen. Genau wie seine Verwandten. Alle schon in einer besseren Welt.

Alle, bis auf zwei: ein Vater und ein Sohn. Dem einen, seines Zeichens Neffe vom alten Schober, ein etwa fünfzigjähriger, „tiefroter“ Ex-Bankangestellter und Ex-Bürgermeister von Purkersdorf, hat der Onkel Peppi praktisch schon zu Lebzeiten die Gesinnung vererbt. Und ab und zu hat er ihm auch eine Rutsche gelegt. Der Sohn, ein knapp dreißigjähriger Werbeagentur-Mitbesitzer und hochbegabter Absolvent von Eliteschulen und Universitäten, ist quasi ein Kind der postideologischen Generation. Und Rutschen akzeptiert er nur auf Kinderspielplätzen. Und genau da liegt das Problem.

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